Future-Talk: Die CeBIT dient der Politik als Landkarte

Bundesforschungsministerin Schavan in Hannover: Rund drei Prozent des jährlichen Bundeshaushalts soll in Innovationen fließen. Zu den unterstützten Projekten zählen sprechende Motorräder und gefühlvolle Computer. Nicht alles scheint aber durchdacht.

Die diesjährige CeBIT feiert zuhauf runde Geburtstage. So werden Messe und Novell 20, der „Future Talk“ den vor allem Forschungseinrichtungen als Präsentationsplattform nutzen, fünf Jahre alt. Die erste Podiumsdiskussion dort eröffnete heuer Anette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Die CeBIT liefert gleichsam eine Landkarte für das, was zu tun ist“, sagt sie.

Die Ministerin sieht in der Informations- und Kommunikationstechnik hauptsächlich etwas, das die Prozesse von der Idee bis zum Produkt beschleunigen kann. Priorität habe dabei alles, was Innovationen generiere; denn ein Innovationsschub sorge für Dynamik, wirtschaftliches Wachstum und damit für mehr Arbeitsplätze. Rund drei Prozent des jährlichen Haushalts soll in Forschung und fließen.

Welche Projekte davon profitieren können, zeigt unter anderem das Bundesministerium (BMBF) selbst, denn die Messegesellschaft stellt dem BMBF kostenlos einen Ausstellungsplatz zur Verfügung. Zu sehen gibt es Neues zum Smart Web, der Besucher kann mit einem Auto und mit einem Motorrad reden, und direkt in den virtuellen Motor eines 3er BMW schauen. Außerdem geht es darum, Computer die Gefühle ihres menschlichen Kommunikationspartners spüren zu lassen. „In der Robotertechnik mögen asiatische Länder führend sein“, spricht BMBF-Hauptabteilungsleiter Wolf-Dieter Lukas, „aber in der Interaktion mit Robotern sind wir weiter.“

Christopher Schläffer, Leiter Unternehmensbereich Konzernentwicklung, Deutsche Telekom AG, sieht jede Menge Chancen für sein Unternehmen, wenn es um Funktelefonie und um Voice-over-IP (VoIP) geht, die Sprach- und Datenkommunikation per Internet. Als Teilnehmer der Future-Talk-Eröffnungsrunde gab er sich gelassen, angesichts der Frage, inwiefern VoIP das Telekom-Geschäft schmälere. „Wir bieten selbst VoIP an“, sagt Schläffer. Bereits 30 Prozent der deutschen Unternehmen nutzten diese Art des Kommunizierens bereits. Dennoch seien die Umsätze, rund neun Milliarden Dollar weltweit, im Vergleich zum Mobilfunk mit 400 Milliarden Dollar weltweit, noch sehr gering.

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